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  • AutorenbildAnne Koch

Situative Führung - Die Führungskraft als Chamäleon


"If your actions inspire others to dream more, learn more, do more and become more,

you're a leader."

Das Bild, das wir von guten Führungskräften im Kopf haben, ist das, was Jack Welch in seinem Zitat so treffend beschreibt. Führungskräfte sollen das Beste aus ihren Mitarbeitern machen, sie zum Wachsen bringen, um so das volle kreative Potenzial zu entfalten. Grundsätzlich würde ich dem zustimmen. ABER: Muss, kann und will das wirklich jeder Mitarbeiter in jeder Situation? Und macht es immer Sinn?

Als ich vor einigen Jahren mein erstes Team übernahm, war klar: Ich wollte meinen Mitarbeitern helfen, über sich hinauszuwachsen. Ich wollte ihnen vermitteln, dass sie mehr können, als sie denken. Und ihnen die Freiheit geben, mitzugestalten und zu entscheiden. So, wie das in der New Work Bewegung immer gefordert wird.

Schnell kam ich an meine Grenzen. Prozesse dauerten lange, Feedbackgespräche waren frustrierend und mit dem Ergebnis war so keiner richtig zufrieden. Hätte ich damals gewusst, was ich heute verstanden habe, wäre der Führungsalltag deutlich einfacher gewesen: Führung ist, nein muss, situativ sein. Jeder Führungsstil, egal ob autoritär, partizipativ, coachend oder visionär, hat seine Berechtigung. Die Aufgabe der Führungskraft ist es sich anzupassen: gemäß Reifegrad des Mitarbeiters, der Situation und der Aufgabe.

Eine Krise verlangt klare Ansagen. Eine unbeliebte Aufgabe ebenfalls. Oder ein neuer Azubi.

Eine wirkliche Innovation entwickelt man nur in Freiheit. Und Komplexität lässt sich nicht mit klaren Zielvorgaben begegnen.

Was klar ist: Jeder Stil braucht WERTSCHÄTZUNG, EMPATHIE UND AUTHENTIZITÄT. Und vor allem: EIN POSITIVES MENSCHENBILD.

Dann, wenn sich Führungskräfte im Sinne des Servant Leadership in den Dienst der Mitarbeiter stellen, ihr eigenes Ego im Zaum halten und bedürfnisorientiert für die Mitarbeiter sorgen, kann Führung gelingen.

Reflektiere für Dich:

  1. Wie zufrieden und erfolgreich bist Du mit Deinem aktuellen Führungsstil? Wo und wie kannst bzw. willst Du Dich weiterentwickeln (z.B. durch Training oder auch durch Unterstützung von Peers und Vorbildern)

  2. Welches Bild hast Du von Deinen einzelnen Mitarbeitern und welche Art von Führung benötigen sie aus Deiner Sicht? Sprich auch direkt mit Deinen Mitarbeitern: Wo wünschen sie sich ggfs. mehr oder weniger Führung?

Twin-Tipp: Starte dann ein Leadership Diary, in dem Du Dir tagtäglich 5 Minuten Zeit nimmst und frage Dich:

  • Worauf bin ich heute besonders stolz?

  • Was habe ich heute gelernt?

  • Was will ich morgen anders/besser machen?



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